Aufgeweckte Zeitungsleser in der Klasse 8M

Wie man sich täuschen kann: Keineswegs als gelangweilte Teenager der Generation Smartphone, sondern als aufgeweckte Zeitungsleser haben sich die Burschen und Mädchen der Klasse 8 M der Ruhmannsfeldener Mittelschule gezeigt, nachdem sie drei Wochen lang an der PNP-Aktion „Zeitung macht Schule“ teilgenommen hatten.

Das Projekt beinhaltet unter anderem die kostenlose Zustellung von Lokalausgaben für die teilnehmenden Klassen, um das Lehrplanthema Zeitung und Pressefreiheit praktisch begleiten zu können. Weiteres ZmS-Angebot: der Besuch eines Redakteurs.

Davon haben die Achtklässler mit Konrektorin Barbara Reith nun Gebrauch gemacht und VBB-Redaktionsleiter Jörg Klotzek zu einer Unterrichtsstunde gebeten. Der staunte nicht schlecht, als die gut vorbereiteten und motivierten jungen Leute sich als interessierte Zeitungsleser entpuppten. Sport, vor allem bei den Burschen, konnte sich Klotzek ja noch vorstellen, aber dass die meist 14-Jährigen auch die Horoskope oder Kreuzworträtsel aufmerksam lesen und durchaus in den Politikteil blicken, überraschte ihn dann doch etwas. Auch hatten die Achtklässler nicht wenige Fragen an den Redakteur, der seit 2012 den Viechtacher Bayerwald-Boten leitet. Ob denn nicht die Regierung hinter den vielen Corona-Meldungen stecke oder was die Kostentreiber bei einer Tageszeitung sind, fragten die durchaus informierten Mittelschüler überraschend detailliert, aber auch nach Verdienstmöglichkeiten eines Redakteurs, Berufsvoraussetzungen und täglicher Arbeitszeit.

Der VBB-Redakteur warb für die gedruckte Zeitung als Kulturgut, dessen Wert spätestens dann schmerzhaft bewusst werde, wenn einmal der Träger ausfällt. Angesichts von künftigen Lesern wie den Ruhmannsfeldener Schülern sei er aber optimistisch, dass vor allem die lokale Tageszeitung als Informationsmedium unverzichtbar bleibe.